Machtspiele by Tom Clancy

Machtspiele by Tom Clancy

Autor:Tom Clancy [Clancy, Tom]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453151949
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2013-11-30T05:00:00+00:00


20

Dienstag, 4 Uhr 45 – Madrid, Spanien

Die Nachricht von der brutalen Ermordung Adolfo Alcazars, die Maria Corneja an Luis Garcia de la Vega weitergeleitet hatte, erreichte Darrell McCaskey schnell. Wie gesetzlich vorgeschrieben, informierte Luis außerdem das Justizministerium in Madrid. Dort leitete ein hoher Beamter der Nachtschicht die Information diskret an Antonio Aguirre, den langjährigen persönlichen Adjutanten General Amadoris, weiter. Aguirre, ein früherer Stabsoffizier Francos, ging persönlich zum Büro des Generals im Verteidigungsministerium, wo er einmal klopfte und wartete, bis er hereingerufen wurde. Dann unterrichtete er den General von dem Vorfall.

Dieser schien nicht überrascht. Um Adolfo trauerte er nicht. Wie konnte er, er hatte ihn ja gar nicht gekannt. Jeder überflüssige Kontakt zwischen ihnen war tunlichst vermieden worden, die Kommunikation hatte sich auf ein Minimum beschränkt. Wenn man Adolfo verhaftet und zum Reden gezwungen hätte, so hätte es, abgesehen von dessen Aussage, keinerlei Beweise für eine Verbindung zu ihm gegeben – keine aufgezeichneten oder registrierten Telefonate, keine Notizen, keine Fotos.

Aber Adolfo Alcazar war ein mutiger, ihm ergebener Kämpfer gewesen, der seinen Beitrag zur Revolution geleistet hatte. Daher schwor der General vor Antonio Aguirre, daß sein Tod nicht ungerächt bleiben werde. Die Mörder müßten dafür mit dem Leben bezahlen.

Er wußte, an wen er sich zu halten hatte – an die familia Ramirez. Niemand sonst verfügte über Motiv und Mittel, Adolfo zu beseitigen. Ihr Tod würde andere lehren, daß Widerstand bei ihm auf unnachgiebige Härte stieß.

Außerdem diene die Exekution der gesamten familia Ramirez noch einem weiteren Zweck, erklärte der General Antonio. Falls die anderen familias daran dächten, seine Pläne zu durchkreuzen, schrecke diese Aktion sie ab und zerschmettere eventuelle Bündnisse. Daher mußte der Schlag in aller Öffentlichkeit stattfinden und so dramatisch wie möglich ausfallen.

Der General erteilte Antonio den Befehl, dafür zu sorgen. Dieser salutierte zackig, drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Büro wortlos. Er begab sich direkt an seinen Schreibtisch und rief General Americo Hoss von der Militärbasis Tagus bei Toledo an, dem er die Befehle des Generals übermittelte. Wie Adolfo würde auch General Hoss alles für den General tun.

Es war noch dunkel, als vier betagte HA-15 Helikopter aufstiegen. Wie bei den meisten Hubschraubern der spanischen Armee, waren die dreißig Jahre alten Chopper eher für Transport- als für Kampfzwecke geeignet. Aber man hatte an den Seitentüren 20-mm-Gewehre montiert, die bis jetzt allerdings nur bei Übungen abgefeuert worden waren.

Diesmal jedoch handelte es sich nicht um ein Manöver.

Die Hubschrauber waren mit jeweils zehn Soldaten besetzt, von denen jeder entweder mit einer Z-62-Maschinenpistole oder mit einem Gewehr vom Typ Modelo L-1-003 bewaffnet war, das man für M16-Standardmagazine adaptiert hatte.

Der Kommandant der Mission, Alejandro Gomez, hatte den Auftrag, die Ramirez-Werft einzunehmen und die Namen der Mörder in Erfahrung zu bringen. Die Wahl der Mittel blieb ihm überlassen. Man rechnete damit, daß er Gefangene mitbrachte; doch notfalls würde er die Schuldigen auch in Leichensäcken nach Madrid transportieren.



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